11.10.2025
32nd Rockhouse Birthday Party
Der Ticketpreis ist mit 22.- Euro ein Geschenk, für Rockhouse Inner Circle Members gibt`s das Bonus Ticket gar um wohlfeile 12.- Euro.
Mehr Infos zu Inter Circle Membership: https://www.rockhouse.at/37/inner-circle
Steaming Satellites (AT)
DJs für eine bessere Welt (AT)
The Jaybirds (AT)
Lorenz Ambeek (AT)
Ben Clean (AT)
Amelie Tobien (AT)
DJ Nice Boy! (DE)
VA: RH-Veranstaltung
32nd Rockhouse Birthday Party
Zum 32. Rockhouse Geburtstag holen wir einige alte Bekannte zurück ins Rampenlicht – Acts, die in den letzten Jahrzehnten Teil der Rockhouse-Geschichte waren. Mit dabei sind unter anderem The Jaybirds, die schon 1997 das erste Mal bei uns gespielt haben, die Steaming Satellites, die 2006 bei den Local Heroes aufgetaucht sind und seither nicht mehr wegzudenken sind aus Salzburgs Musiklandschaft, die DJs für eine bessere Welt, die 2013 das Rockhouse zum ersten Mal das Rockhouse zu Staub zerfeiert haben und jetzt nach acht Jahren Pause ihr Comeback auf unserer Bühne geben.
Dazu kommt Nice Boy! aus dem ehemaligen Y!C DJ-Team, der seit über einem Jahrzehnt bei uns auflegt, mitfeiert, auf und abseits des DJ Pults. Amelie Tobien, die 2019 zum ersten Mal im Rockhouse gespielt hat, bringt Singer-Songwriter-Feingefühl ins Programm, und mit Lorenz Ambeek und Ben Clean sind auch zwei spannende Newcomer aus der aktuellen österreichischen Szene am Start – weil Weiterdenken genauso wichtig ist wie Zurückblicken.
Neu ist auch die Art, wie das Programm dieses Jahr zusammengestellt wurde: Zum ersten Mal nicht nur von Rockhouse-Programmleiter Joni Zott, sondern gemeinsam mit zwei Kurator*innen, die tief in der Szene verwurzelt sind – Michael "Stootsie" Steinitz (The Seesaw, Riverside Guitars) und Giovanna Fartacek (Mynth, Assim). Gemeinsam haben sie ein Line-up gebaut, das wie ein natürlicher Querschnitt durch die letzten Jahrzehnte Rockhouse-Geschichte anfühlt – und zeigt, wie viel da eigentlich zusammengekommen ist.
Es gibt also kein großes Tamtam, sondern einfach einen verdammt schönen Abend mit Musik, die hier entstanden ist, mit Menschen, die das Haus geprägt haben – auf, vor und hinter der Bühne.
Steaming Satellites
Seit ihrem Debütalbum „Neurotic Handshake at the Local Clown Party“ (2006) waren die Steaming Satellites europaweit und auch in den USA auf Tour und machten sich dabei nicht nur als beeindruckender Live-Act einen Namen: 2014 waren sie für den Amadeus Austrian Music Award nominiert, schrieben Songs für Filmsoundtracks (unter anderem für „Das finstere Tal“) und schafften es mit allen drei letzten Alben „Slipstream“ (2013), „Steaming Satellites“ (2015) und „Back from Space“ (2018) in die österreichischen Charts.
Beim letzte Album „ANDROMEDA“ widmete sich die Band rund um Singer/Songwriter Max Borchardt der Liebe zum Motown und dabei ist ein emotional spannendes und Genre übergreifendes Potpourri entstanden.
Wer die Steaming Satellites noch nicht Live erlebt hat, darf sich auf eine spannende Achterbahnfahrt der Gefühle bereit machen.
DJs für eine bessere Welt
Es gibt Künstler, deren Einfluss man nicht messen kann – nicht, weil er so gewaltig war, sondern weil sich schlicht niemand mehr genau erinnert. Und doch: Wer in den späten 2000ern in einem soziokulturellen Zentrum mit Lichtproblemen getanzt hat, ist ihnen begegnet. Seit 2009 versuchen die DJs für eine bessere Welt die Clubkultur nachhaltig zu ruinieren. Sie gelten seit Jahren eher als Mahnmal des Kontrollverlusts denn als musikalische Instanz. Politisch aufgeladen, moralisch fragwürdig und musikalisch irgendwo zwischen „geht rein“ und „was soll das“. Sie spielen Techno für Leute mit Gewissen und Tinnitus.
„Es ging nie um Fame. Es ging um Haltung. Und manchmal auch um Sex. Aber eher seltener.“
Von Anfang an ging es bei ihnen um mehr als Sound: Es ging um Haltung, Message, ein globales Erwachen im Viervierteltakt. Ihre musikalische Karriere war geprägt von Höhen, Tiefen und der ständigen Suche nach einem funktionierenden Beamer. Ihre Weltreise führte sie mehrfach entlang der transkontinentalen Achse Haslach an der Mühl – Dingolfing.
„Wir sind der letzte Beweis, dass Talent überschätzt wird.“
Mit dem Hype kam der Wahnsinn. Private Jet-Flüge zu Klima-Demos. Ein handgreiflicher Streit mit einem Landtagsabgeordneten über BPM-Grenzwerte. Paparazzi-Fotos in Detox-Kliniken auf drei Kontinenten. Danach kollabierte das Projekt einfach. Nicht mit einem großen Knall, sondern mit einem nüchternen: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen."
Für die Leute erst mal ein Schock: "Die Clubszene ohne sie war wie Krieg ohne Menschrechtsverletzungen."
Einer der beiden resümierte später: „Es ging nicht mehr darum, Musik zu machen. Es ging nur noch darum, nicht dazuzugehören.“
Danach wurde es ruhig um die beiden. Einer kandidierte als Bürgermeister von Bad Schallerbach mit dem Slogan „Mehr Bass für den Kurpark“, wurde aber disqualifiziert, nachdem er während seiner Rede öffentlich das Staatsoberhaupt als „akustischen Fehlgriff“ bezeichnete, unverblümt zum friedlichen Sturz der lokalen Regierung aufrief und im Eifer des Gefechts aus Versehen eine Rauchbombe zündete. Der andere zog sich nach Westalbanien zurück, um ein 12-teiliges Experimental-Hörspiel aufzunehmen, das ausschließlich aus aufgezeichneten Niesern besteht — mit einem Fokus auf den Klang von halb geöffneten Türen. Das Projekt wurde von der UNESCO als „akustisch nicht nachweisbar, aber definitiv da“ gewürdigt.
„Wir hatten alles: Ruhm, Alkohol, einen sehr kurzen Wikipedia-Eintrag. Dann war alles weg.“
Die Wiedervereinigung war nicht etwa ein romantisches Comeback, sondern eher das Ergebnis äußerer Umstände, an denen weder Euphorie noch kreative Leidenschaft beteiligt waren: „Wir machen das nicht fürs Geld. Wir machen das, weil der Veranstalter noch was von uns will.“
Nach über 8 Jahren stehen sie wieder zusammen. Oder zumindest irgendwie nebeneinander. Wiedervereint aus purer Notwehr. Das letzte Aufbäumen zweier Männer, die längst zu weit gegangen sind.
Das Rockhouse Salzburg wird nie wieder so riechen wie vorher. Versprochen.
PRESSESTIMMEN
„Sie sind wie Scooter, nur ohne Erfolg und Ironie.“
– De:Bug Magazin (inoffiziell, via Twitter-Diskussion)
„Wenn du denkst, du hast schon alles gehört, hör dir das hier nicht an.“
– Festivalveranstalter
„Der Sound ist rough, die Attitüde toxisch. Love it."
– Ehemaliger Fan
„Sie waren schon underground, als der Underground noch überbewertet war.“
– Selbstzitat
„Es ist verstörend, ihnen zuzusehen. Man fühlt sich wie ein Zeuge eines langsam zerfallenden Menschen.“
— zufälliger Gast
The Jaybirds
The Jaybirds – seit bereits drei Jahrzenten eine landes- und europaweite Institution, wenn es um authentischen britischen Rhythm & Blues und Beat – oder die Mischung aus beidem FREAKBEAT – der 60er Jahre geht. Nach wie vor besteht die Band, rund um Bandleader Bernhard Gold aka Bj-Jaybird, mit kleinen personalen Abänderungen, in ihrer Originalbesetzung. Und nach wie vor besteht daher auch die gleiche Energie wie eh und je, wenn es darum geht ihren Instrumenten den authentischen Sound herauszulocken, der für so viele andere und erfolgreiche Bands in der Musikgeschichte als Vorlage diente!
Lorenz Ambeek
Lorenz Ambeeks Debütalbum „Look At Me Now“ klingt nach den 2010ern und Americana, gespickt mit schonungslos ehrlichen Zeilen, hie und da einer Prise Zynismus. “Look at Me Now” ist für Lorenz Ambeek eine Suche, weniger nach sich selbst, sondern vielmehr nach dem Rest der Welt – und somit etwas für alle, die aufGefühle ohne Herbstdepression stehen.
Geschrieben hat es Ambeek zwischen Amsterdam und Wien, aufgenommen in gerade mal 10 Tagen mit dem Amadeus-nominierten Produzenten Lukas Klement (Conchita Wurst, Yukno) und Ross Stanciu (u.a. Avec, Clueso). Die Songs zeichnen sich neben ihrer Direktheit durch ihren unverfälschten Live-Sound aus: Gekonnte Arrangements sprechen für sich, von Theremin bis Slide-Gitarre findet jedes Instrument seinen Platz.
Die Texte beschreiben eine Coming of Age-Story, ungewöhnlich nüchtern erzählt und fernab von Hypes: Gesungen wird unter anderem über die Erkenntnis, dass der Ausbruch aus der vermeintlichen Vorstadthölle überraschend wenig ändert (“Linoleum”), den Kampf mit der eigenen Spießbürger-Moral (”Alienated”), oder auch der bemerkenswerten Tatsache, dass sich Lorenz als "vermutlich erster weiß-heterosexueller Mann" mit rudimentären Gitarrenkenntnissen für keine staatliche Produktionsförderung qualifizieren konnte (“Baby Shower”).
Lorenz Ambeek gelingt ein Balance-Akt zwischen Reflexionsvermögen und Leichtigkeit. Damit trifft er den Nerv einer jungen Generation, darauf deuten Streams jenseits der Millionengrenze und Rotationen auf diversen Radiosendern (u.a. FM4, 88.6, NDR2, ByteFM, FluxFM) inklusive wiederholtem Charteinzug (EgoFM). Auf “Look At Me Now” und dem gleichnamigen Schlusstrack der Platte gibt
Lorenz einen zweideutigen Ausblick – wie ernst er sich am Ende selbst nimmt, bleibt offen.
Ben Clean
„Ganz Wien bleibt clean“ – eine Textzeile aus einem Song von ben clean, die nicht treffender sein könnte. Wer in letzter Zeit mit offenen Augen durch Wien läuft, dem sind sicherlich die Sticker von ben clean aufgefallen. Doch wer ist dieser ben clean eigentlich?
Wie so oft begann alles im heimischen Zimmer mit dem Schreiben und Produzieren eigener Songs. Doch die Begegnung mit Maxi Nagl veränderte alles – seitdem schreiben und produzieren sie gemeinsam die ben clean- Tracks und haben einen unverwechselbaren Sound geschaffen. Mal rappt ben, an anderen Stellen greift er zur Gitarre. Der rote Faden, der sich durch alle Songs zieht, ist die lässige Stimmung und die Texte, die beim Hören einfach erscheinen, aber vielschichtiger sind, als sie wirken. So ist „Kauft euch doch ein Eis“ kein bloßer Aufruf, sich ein Eis zu gönnen, sondernvielmehr ein „Lasst mich bitte mal kurz in Ruhe!“.
Mit „bleib“ zeigt ben clean, dass er auch ein Gespür für Balladen hat. Reduziert auf eine akustische Gitarre und seine Stimmeoffenbart er sich von seiner verletzlichen, fast unschuldig verliebten Seite. Der Song fängt das Gefühl der Hoffnung ein, dass eine Beziehung trotz aller Schwierigkeiten vielleicht doch noch funktionieren kann. Es ist das Spannungsfeld zwischen der Hoffnung auf eine zweite Chance und der schmerzhaften Erkenntnis, dass es dafür möglicherweise zuspät ist. Ein alternatives Ende des Songs zeigt ben, wie er aus seinen Gefühlen ausbricht und es energischer wird.
Besagtes „Ganz Wien bleibt clean“ ist mehr als ein Slogan – es ist eine Hymne an die Stadt. Der Track zelebriert mit seiner lässigen Stimmung das Wiener (Jugend)Leben und Nachtleben: unbeschwert, frei und sich selbst nicht immer ganzernst nehmend. „Wir gehen steil mit Disziplin“ – eine Textzeile, die man wörtlich nehmen kann. Denn ben cleans Songs spiegeln wider, was die junge Wiener Seele bewegt.
Bereits zu Beginn seiner Karriere gelingt es ben, eine beachtliche Zahl an Menschen zu begeistern. Im März 2024 verkaufte er das Rhiz in kürzester Zeit aus, und der Begriff „Cleanager“ wurde geboren – so dürfen sich alle ben clean-Fans offiziell nennen. Bei seiner Show in der Kulisse war sogar Maurice von Bilderbuch zu Gast. Ein neuer Cleanager? Dass der ben clean-Trend auch Spotify nicht vorbeigeht, beweist die Single „Kauft euch doch ein Eis“, diekürzlich in die Fresh Finds GSA-Playlist aufgenommen wurde. Auch die anderen Singles finden sich in Playlists bei Apple Music und Amazon Music. FM4 entdeckte den Künstler dank der Sticker und ist ein Fan der ersten Stunde. Rotationen, Platzierungen in den FM4-Charts und eine Einladung zur Livesession beim FM4 Soundpark- Geburtstag sind nur der Anfang von etwas Großem.
In welcher Dimension wir in den kommenden Jahren von ben clean hören werden, ist noch offen – doch eines steht fest:Ganz Wien bleibt clean.
Amelie Tobien
Amelie Tobien, Bardin und Trobairitz des 21. Jahrhunderts, reißt einen mit weingetränkter Stimme, Akustikgitarre und Mundharmonika mit in einen Fluss der unverfälschten Zwischentöne. Durch ihre vielen Jahre als Straßenmusikerin und Bar-Sängerin rund um den Globus, einen unbeirrbaren Kompass der Authentizität in der Tasche, fand sie zu ihrem ganz eigenen Genre, dem Folk-Chanson.
Ihr aktuelles Album “Monument“ (VÖ: April 2023 via Assim Records) ist ein Gesamtwerk, das den Titel “Album” mit Würde trägt. Mit Feinsinn kuratiert bietet es seinen HörerInnen eine Berg- und Talfahrt zwischen Schwermut und Leichtigkeit. In “Fall Into My Arms” findet man Trost, zu “Intoxicated” tanzt man elektrisiert und bei der Vorab-Single “Friday” legt man zum Morgenkaffee auch während der Arbeit die Füße auf den Tisch.
Gemeinsam mit dem Amadeus-Award ausgezeichneten Produzenten Mario Fartacek (u.a. MYNTH, Good Wilson) entstand ein Sound, der das erzählerische, vom Folk inspirierte Songschreiben Tobiens in Indie-Synths einbettet und mit Fuzz-Gitarren aus der Reserve lockt.
Aus der Reserve gelockt hat sich die gebürtige Salzburgerin selbst auch mit weiteren Kollaborationen: so schenkte ihr der vom Rolling Stones Magazin als “Half Americana & Half Abbey Road-Worthy Pop” gepriesene Folk-Musiker Ian Fisher (US) für zwei der Albumtracks seine Stimme und Instrumental Skills. Die Beiden trafen sich zu Writing Sessions, bei denen unter anderem der Titeltrack des Albums “Monument” entstand: ein melancholischer Abriss über die Dekonstruktion veralteter politischer Denkmale.
Amelie’s einprägsame Stimme ist das tragende Element, das die vielseitigen Songs fest zusammenhält. Sharon van Etten spürt dabei “some deep Sinéad [O’ Connor] vibes”, andere betonen die Ähnlichkeit zu Größen wie Laura Marling oder Phoebe Bridgers. Auf eines wird man sich ohnehin einigen können: Amelie Tobien ist eine Künstlerin, die aus der Indie-Folk Landschaft nicht mehr wegzudenken ist.
DJ Nice Boy!
"DJ Nice Boy! oszilliert zwischen Indie, Indietronica, Post-Punk und diversen musikalischen Nebenschauplätzen hin und her und vergisst dabei nicht, dass er ein Herz aus Pop hat. Immer auf der Suche nach den Hits von morgen kommen dabei auch mehr oder minder bekannte Klassiker nicht zu kurz - und nicht zu vergessen, das obligatorische Überraschungsmoment!"