25.06.2026
Summer Sessions 2026
Die Eleven Empire Summer Sessions setzen die Tradition einer der markantesten Veranstaltungsreihen unserer Breitengrade fort, die seit 2013 im Rockhouse Salzburg durch konsequente Hinwendung zu Qualität, Vielfalt und unabhängiger Kuratierung eine einzigartige Plattform für zeitgenössische Musik jenseits industrieller Zwänge geschaffen hat. In der Ausgabe 2026 präsentieren sich erneut mehrere sorgfältig ausgewählte Acts an einem Abend live, darunter als erste bestätigte Formation die Band Talk To Her aus Padua, deren dunkler, incisiver Sound Post-Punk, New Wave und elektronische Elemente zu einer intensiven Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Verlangen und Entfremdung verdichtet.
Talk To Her (IT) + more to come
VA: RH-Veranstaltung
Member Abendkassa: 22.00€Abendkassa: 27.00€
Summer Sessions
Was einst als kleine Bastion für roh klingenden Garage‑Rock startete, hat sich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten zu einem unverzichtbaren Forum einer lebendigen, vielgestaltigen Gegenwartsmusikszene entwickelt, in dem künstlerische Kühnheit und subkulturelle Vielfalt nicht nur toleriert, sondern konsequent gefördert werden. Dieser Anspruch, sich jenseits konventioneller Musikindustrie‑Logiken zu positionieren und stattdessen kuratorisch wie ästhetisch einen offenen, experimentellen Raum zu schaffen, ist bis heute charakteristisch für das Eleven Empire‑Projekt im Rockhouse Salzburg.
Die Summer Sessions markieren einen besonderen Höhepunkt im jährlichen Kalender: Sie bündeln an einem Abend mehrere sorgfältig ausgewählte Acts, deren gemeinsame Nennung mehr ist als eine bloße Auflistung von Bands. Vielmehr spiegelt sich hier eine kuratorische Haltung von globaler Underground‑Elektronik über post‑punkige Reibungsflächen bis zu rhythmisch ungewohnten Schichtungen und narrativen Visionen. In der Vergangenheit standen diese Sessions im Zeichen der Entgrenzung: Künstlerinnen und Künstler wie HHY & The Kampala Unit, Descartes A Kant und Morena Leraba eröffneten dem Publikum unterschiedliche Perspektiven auf zeitgenössische Musik jenseits gängiger Kategorisierungen, indem sie afro‑elektronische Rhythmen, psychedelische Texturen und eine generell transkulturelle Performance‑Sensibilität miteinander verbanden.
In ihrer Struktur wie in ihrem Selbstverständnis verweisen die Summer Sessions auf ein Grundprinzip von Eleven Empire: die radikale Offenheit gegenüber musikalischer Innovation, die Anerkennung von Sound als kollektives Existenzfeld und die Behauptung eines unabhängigen Raums im kulturellen Gefüge Salzburgs. Diese Haltung hat sich in den Jahren vor 2026 kontinuierlich verfestigt, nicht zuletzt durch die Präsenz zahlreicher Acts, die im weiteren Verlauf ihrer Karriere bedeutendere Positionen eingenommen haben, aber früh im Rahmen von Eleven Empire ihre ersten größeren Bühnenauftritte in der Stadt hatten.
Die Ausgabe 2026 steht daher nicht nur für ein weiteres Kapitel einer Reihe, sondern für die fortdauernde Gültigkeit eines kuratorischen Ethos, avantgardistischer Haltung, Underground‑Sensibilität und kulturelle Unabhängigkeit zu verbinden sucht – und das Publikum einlädt, diese Haltung nicht nur zu konsumieren, sondern in ihr mitzudenken.
Talk To Her
Talk To Her sind eine italienische Band aus Padua, deren Sound ein breites Spektrum von Post-Punk über elektronische Musik bis hin zu New Wave und Alternative Rock umfasst. Ihre introspektiven Themen – Leiden, Verlangen, Entfremdung und die Suche nach Identität – erinnern dabei an die emotionale Intensität und Dunkelheit, die man auch bei Post-Punk-Ikonen wie Killing Joke oder moderneren Acts wie Editors wiederfindet, sowie an elektronische Melancholie, wie sie etwa Depeche Mode in vielen ihrer Werke vermitteln.
Im Jahr 2018 erschien ihre EP „Home“, die mit einer dichten, atmosphärischen Mischung aus Wave-, New-Wave- und Post-Punk-Einflüssen das Fundament ihrer späteren Entwicklung legte. 2020 folgte das Album „Love Will Come Again“, das nicht nur thematisch in die Tiefe ging, sondern der Band auch positive Resonanz und eine wachsende Fanbase einbrachte. Nach der Veröffentlichung intensivierte die Band ihre Live-Aktivitäten und spielte unter anderem auf renommierten Festivals wie Wave Gotik Treffen, Sinner’s Day und Post Punk Strikes Back Again – Veranstaltungen, die eng mit der europäischen Post-Punk- und Dark-Wave-Szene verknüpft sind.
Mit ihrem zweiten LP-Album „Pleasure Loss Desire“ aus dem Jahr 2025 begeben sich Talk To Her klanglich noch weiter in dunklere, schärfere Gefilde. Die früher stärker emotional-leidenschaftlichen Themen weichen nun Alienation, Angst und existenzieller Kälte, und sowohl der Sound als auch der Gesang erscheinen kälter, kompromissloser und gelegentlich aggressiver. Während der Wave-Einfluss weiterhin spürbar bleibt, dominiert eine post-punk-getriebene Klangästhetik, die mit starken Anleihen aus dem Post- und Alternative Rock der späten 1990er und frühen 2000er Jahre gemischt wird – eine Entwicklung, die Fans von Bands wie Editors oder Killing Joke sicher anspricht, oder auch Anhängern moderner Dark-Wave-Acts wie She Past Away.


