Für Bands Rent the Rockhouse Werbepartner & Kooperation Presse
FOLK-NOIR

30.04.2026

A.S. Fanning (IE)

Der irische Songwriter A.S. Fanning verbindet introspektiven Folk mit Rock, Wave und psychedelischem Pop zu düster-schönen Klanglandschaften über Vergänglichkeit und gesellschaftliches Chaos. Sein neues Album „Take Me Back To Nowhere“ – experimentell in Schweden mit Band und Ambient-Elementen entstanden – umarmt die surreale Auflösung der Gegenwart mit einem Hauch trügerischer Hoffnung.

 

Do, 30.04.2026, 20:00 UHR, Bar
VA: RH-Veranstaltung
PREISE Member Vorverkauf 19.00€Vorverkauf: 21.00€
Member Abendkassa: 21.00€Abendkassa: 25.00€
Jetzt online kaufen: 21.00 EUR zzgl. Versandkosten
In den warenkorb

A.S. Fanning

A.S. Fanning
Foto: Neil Hoare
A.S. Fanning
Foto: Neil Hoare

Der in Berlin lebende, irische Songwriter A.S. Fanning verbindet einen Kern aus introspektivem Folk mit der Wucht und Breite von Rock, Wave und psychedelischem Pop. Seine Themen sind selten optimistisch – Vergänglichkeit, die fragile Beschaffenheit unserer Realität, allgemeines Unbehagen über viele Aspekte unsere Gegenwart – aber sein markanter Bariton und eine virtuose Band kleiden sie in unheimlich schöne, dichte Klanglandschaften.

Sein letztes Album „Mushroom Cloud“ (2023) erhielt europaweit viel Aufmerksamkeit und festigte seinen Ruf als einer der faszinierendsten Songwriter Irlands. Die Presse sah das furchtlose Songwriting auf „Mushroom Cloud“ als einen Meilenstein seiner Karriere und zog Vergleiche zu Größen wie Leonard Cohen und Scott Walker. Fanning wurde unter anderem vom Far Out Magazine als Songwriter of the Year 2023 und für die Best Lyrics of 2023 ausgezeichnet. Gemeinsam mit seiner Band spielte er Konzerte für den WDR Rockpalast und Deutschlandfunk „On Stage“, begleitet von umfangreichen Tourneen durch Deutschland, Großbritannien, Skandinavien, die Niederlande und Frankreich.

Für sein viertes Soloalbum „Take Me Back To Nowhere“ arbeitete Fanning erneut mit Produzent und Tontechniker Robbie Moore zusammen. Aufgenommen wurde das Album im Studio Idea Farm, einem abgelegenen, umfunktionierten Bauernhof in Südschweden, an dessen Ausbau Fanning in den letzten Jahren selbst häufiger mitgewirkt hatte.

Der Entstehungsprozess des Albums war offener und experimenteller als bei seinen Vorgängern. Die neuen Songs entstanden gemeinsam mit seiner internationalen Liveband: Bernardo Sousa (E-Gitarre), Dave Adams (Orgel, Synthesizer, Klavier), Fred Sunesen (Schlagzeug) und Felix Buchner (Bass). Als Gastmusikerin steuerte Marta Zapparoli atmosphärische Klangtexturen bei.

Die ursprünglich live eingespielten Stücke wurden im Prozess dekonstruiert und völlig neu zusammengesetzt, wodurch Ambient-Elemente und karge, weitläufige Klanglandschaften weiter in den Vordergrund treten. Ein gebrochenes Handgelenk zwang Fanning dazu, seinen Songwriting-Prozess an Keyboard und Drum-Machine zu verlagern – ein Bruch mit seiner gewohnten Arbeit an der Gitarre, der jedoch neue Perspektiven eröffnete: „Die Herangehensweise ist eine völlig andere“, erklärt er. „Man denkt viel stärker darüber nach, wohin die Dynamik eines Songs führen soll. Manchmal lässt man sich einfach vom
Momentum der Texte tragen, anstatt an Akkorden oder klassischen Songstrukturen festzuhalten.“ In den Proben mit der Band entwickelten sich aus diesen Fragmenten komplexe, vielschichtige Songs.

Im Vergleich zum überwältigend düsteren Vorgänger „Mushroom Cloud“ könnte man auf„Take Me Back To Nowhere“ einen leichten Hoffnungsschimmer wahrnehmen. Eine Aussage wie „You make me wanna stay alive“ („Stay Alive“), klingt im A.S. Fanning- Universum fast schon lebensbejahend – auch wenn die Strophe auf dem Weg dorthin noch die Idee aufwirft, doch einen Schritt vor die einfahrende U-Bahn zu machen. Selbst ein Liebeslied findet sich auf dem Album: „Now I’m in Love“, in dem der Erzähler von ebenjener Erkenntnis so schockiert ist, dass er sie mit dem Gefühl vergleicht, an eine Autobatterie angeschlossen zu sein. „Today Is For Forgetting“ beginnt fast beschwingt, um sich dann in eine Flut von Worten zu verwandeln – eine psychologische, soziologische und schließlich kosmische Reise, die schließlich auf einen einzelnen Menschen fokussiert und dessen stetigen Kampf, zurechnungs- und funktionsfähig zu bleiben.

„Spinning at the centre of this cosmic cluster bomb, trying, trying, trying to seem normal.“ Die heitere Stimmung könnte sich am Ende als trügerisch erweisen. In einem Begleittext reflektiert Fanning: „What’s the sense in struggling against this overwhelming tsunami of chaos and senselessness? A breakdown in the construct of reality. A slipping of the mask, of the Illusion of civilisation… leading to numbness and surreality, a withdrawal into a fictional world.“

Inspiriert von Science Fiction-Autor:innen wie Ursula K. Le Guin und J.G. Ballard untersucht Fanning, wie Vorstellungskraft die Realität verzerrt und wie Angst die Welt in surreale, isolierende Landschaften verwandelt. Neben innere Turbulenzen treten die allgegenwärtigen globalen Konflikte, der Lärm der sozialen Medien und das Gefühl eines zerfallenden moralischen Zentrums. Der Krieg als Spektakel, reduziert auf „content“, vertieft das Gefühl der Unwirklichkeit. Zivilisation als bloße Fassade. So wird „Take Me Back To Nowhere“ zu einer poetischen Erkundung des Chaos, einer Umarmung der Auflösung. Der Titel selbst ist zugleich Flucht und Sehnsucht – „a return to a world beyond reason, to nonexistence“, wie A.S. Fanning es beschreibt.


https://www.facebook.com/asfanning